Wir, die Gruppe Herford sind gut 9 Personen und setzen uns für die Menschenrechte ein.
Wir (AI) arbeiten seit 1978 in Herford. Unsere Gruppe besteht zur Zeit aus ca. 9 aktiven Mitgliedern. Unsere Tätigkeiten sind neben inhaltlicher Arbeit, d.h., dass wir uns über ein bestimmtes Land und der Menschenrechtssituation dort informieren, vor allem Öffentlichkeitsarbeit, um Interessierte für die Menschenrechtsarbeit zu gewinnen.
Wir schreiben und verteilen an Unterstützer monatlich Briefe gegen das Vergessen. Dies sind 3 ausgesuchte und von Amnesty überprüfte Fälle, mit denen wir Personen unterstützen, denen die ihre Menschrechte vorenthalten werden. In Herford besteht ein Netz von ca. 180 regelmäßigen Unterstützern bei der monatlichen Aktion “Briefe gegen das Vergessen”.
Speziell betreuen wir z.Zt. einen Einzelfall aus Guinea und die Menschenrechtsverteidigerin Nonhle Mbuthuma aus Südafrika.
Bisherige Erfolge:
Ab Februar 2015 betreuten wir Liu Ping, China, Freilassung im November 2019
Mykalau Statkevich, Weißrussland – Freilassung 2015, ehemaliger Präsidentschaftskandidat
Ales Bialiatski, Weißrussland – Freilassung 2014 , weißrussischer Menschenrechtsverteidiger
Hakamado Iwao, Japan – Freilassung 2014, war über 45 Jahre inhaftiert (Geständnis unter Druck –zweifelhaft). Er war der am längsten in einer Todeszelle Einsitzende Mensch.
Dr. Binayak Sen, Indien – Freilassung 2011, Menschenrechtsverteidiger und Arzt
Thich Phuoc Vien, ein buddhistischer Mönch aus Vietnam, zu 20 Jahren Lager verurteilt, wurde von uns seit 1995 betreut. Er kam 1997, auch durch die Unterstützung von Reinhard Göhner (CDU-MDB) frei.
Wer ist Amnesty International?
Am Anfang von Amnesty International steht ein Trinkspruch: Zwei portugiesische Studenten stoßen in einem Café in Lissabon auf die Freiheit an. Doch in den Sechzigerjahren herrscht in Portugal eine Diktatur, die keine Kritik duldet – die Erwähnung des Wortes „Freiheit“ ist verboten. Die zwei Studenten werden festgenommen und später zu sieben Jahren Haft verurteilt.
1.500 Kilometer entfernt fährt der 39-jährige Anwalt Peter Benenson im November 1960 mit der Londoner U-Bahn in seine Kanzlei, als er in der Zeitung eine Meldung über das Urteil gegen die beiden Portugiesen liest. Es ist nicht das erste Mal, dass er erfährt, dass Menschen wegen ihrer Gesinnung verfolgt und eingesperrt werden. Doch die Meldung aus Lissabon geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Benenson will nicht mehr länger über solches Unrecht lesen, er will etwas tun. Er weiß nur noch nicht, wie. Aufgewühlt läuft er durch die Straßen Londons. In der Kirche St. Martin in the Fields kommt ihm der Gedanke:
“Wenn eine einzelne Person protestiert, bewirkt das nur wenig, aber wenn es viele Leute gleichzeitig tun würden, könnte es einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.”
Am 28. Mai 1961 veröffentlicht er in der Zeitung „The Observer“ den Artikel „The Forgotten Prisoners“, der mit den Worten beginnt: „Schlagen Sie Ihre Zeitung an irgendeinem beliebigen Tag auf, und Sie werden eine Meldung aus irgendeinem Teil der Welt lesen: Ein Mensch ist eingekerkert, gefoltert, hingerichtet worden, weil seine Ansichten oder religiösen Überzeugungen nicht mit denen der Regierung übereinstimmen.“ Benenson fordert die Leserinnen und Leser auf, mit Appellschreiben öffentlichen Druck auf die Regierungen zu machen und von ihnen die Freilassung politischer Gefangener zu fordern. Dieser “Appeal for Amnesty” ist der Beginn von Amnesty International.
Die Resonanz ist überwältigend. 30 große Zeitungen in verschiedenen Ländern drucken den Artikel nach. Allein in den ersten Wochen melden sich mehr als Tausend interessierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Im Juli 1961 wird beschlossen, die ursprünglich auf ein Jahr angelegte internationale Kampagne in eine feste Organisation zu verwandeln. Am Ende des Jahres gibt es Sektionen in West-Deutschland, Großbritannien, Irland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Schweden, Norwegen, Australien und den USA. Im September 1962 wird auf dem internationalen Treffen in Brügge endgültig der Name “Amnesty International” für die noch junge Organisation festgelegt.
Heute ist Amnesty eine weltweite Bewegung, die in über 150 Ländern vertreten ist. Über sieben Millionen Mitglieder, Unterstützerinnen und Unterstützer sowie Aktivistinnen und Aktivisten setzen sich dafür ein, dass auch 50 Jahre nach Benensons Appell die politischen Gefangenen dieser Welt nicht vergessen werden.
Unsere Gruppe macht weiter …
Die Amnesty Gruppe in Herford gibt es nun schon über 40 Jahre. In dieser Zeit ist viel passiert und wie jede Organisation hat sich auch Amnesty International weiterentwickelt. Auch unsere Gruppe in Herford hat immer wieder personelle Veränderungen erfahren. Nur eines ist stets geblieben: unser Einsatz für die Menschenrechte weltweit. Unabhängig von politischen oder sonstigen Ansichten kämpfen wir für eine Welt ohne Todesstrafe und ohne Folter. Wir unterstützen gewaltlose politische Gefangene, deren Geschichte wir gründlich recherchiert und überprüft haben.